Frühlingsenergie für Körper und Geist

von Bea-Miriam Brand, 24. April 2023
Themen: Aktuelles | Ayurveda | Ayurveda für Zuhause | Ernährung | Kapha | Kuren | Pitta | Unkategorisiert | Vata
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Frühling – Zeit der Veränderung

Der Frühling, eine neue Chance, ein neues Leben, ein neuer Beginn.
Vasant ist der Sanskrit Name für den Frühling und steht für Freude, Frische oder neue Kraft.
Den Frühling empfinden viele Menschen als Zeit des Aufbruchs und der Erneuerung, eng verbunden mit der Hoffnung auf Helligkeit, Wärme, bunte Farben sowie aufblühende Lebensfreude.

Das anbrechende Frühjahr und das Erwachen der Natur sorgen für zwei Dinge:

Es scheint paradox, einerseits werden unsere Sinneswahrnehmung und Stimmung durch die intensiver werdenden Sonnenstrahlen stimuliert als auch der Drang nach Aktivität verstärkt, und andererseits leidet das Gemüt unter den Symptomen der allseits bekannten Frühjahrsmüdigkeit.
Die lange Tradition, sich im Frühjahr von innerem und äußerem Ballast zu befreien, findet man nicht nur in der ayurvedischen Heilkunde, sondern auch die westliche Naturheilkunde empfiehlt diverse Fastenkuren und Diäten zur Reinigung, z. B. die christliche Fastenzeit vor Ostern.
Der ayurvedischen Auffassung nach sollten bei jedem Übergang von einer Jahreszeit zur nachfolgenden Jahreszeit körperlich und geistig ausgleichende Maßnahmen durchgeführt werden. Insbesondere angepasste Ernährung, Schlafdauer, Yogaübungen sowie Mantren helfen bei diesem Jahreszeitenübergang. Dabei werden im Ayurveda Alter, Gesundheitszustand und auch die durch die individuelle Verteilung unserer Bioenergien (Doshas) bestimmte Konstitution berücksichtigt.

 

Ayurvedisch leben mit den Jahreszeiten

Ritucharya, umfasst das alte ayurvedische Wissen über das Anpassen des individuellen Lebensstils an die Jahreszeiten und bildet einen grundlegenden Beitrag zur Prävention von Erkrankungen.
Die Aufteilung der Doshas (Bioenergien) über das Jahr folgt einem bestimmen Rhythmus und ist von den klimatischen Bedingungen der jeweiligen Jahreszeiten entsprechend bestimmt, sodass die Dominanz der Doshas unterschiedlich verteilt ist:

Frühling – 21. März bis 20. Juni – Kapha vermehrt, Pitta nimmt zu, Vata vermindert

Über den Winter hat sich Kapha in unserem Körper angesammelt. In der ayurvedischen Betrachtungsweise spielt das Kapha-Dosha im Frühling eine ganz besondere Rolle. „Ka“ bedeutet Wasser und „pha“ gedeihend. Kapha ist das Dosha, das uns körperliche Kraft, Geschmeidigkeit und Erinnerungsvermögen gibt. Durch schwere Speisen, zu wenig Bewegung und viel zu wenig Sonne haben sich meist Ansammlungen von Ama (toxische Substanzen) gebildet: Schlacken, die nicht durch den Stoffwechsel abgebaut werden. Zu Frühlingsbeginn steigen die Temperaturen und das über den Winter vermehrte Kapha-Dosha „verflüssigt“ sich und macht uns schwer – ein typisches Symptom ist die allseits bekannte Frühjahrsmüdigkeit. Es gilt demnach sowohl Kapha als auch Ama loszuwerden. Damit wir kraftvoll und gesund bleiben, muss unser Verdauungsfeuer (Agni) gestärkt werden und unser Stoffwechsel in Schwung kommen. Denn wenn das Verdauungsfeuer stark brennt, werden überflüssige Reserven besser abgebaut, ein Übermaß an Kapha oder Ama kann ausgeleitet werden und wir gehen leichter durch den Frühling.
Eine der Jahreszeit nicht angepasste Lebensweise und Ernährung kann die Qualität und Quantität der Doshas im menschlichen Körper und Geist stören. Die Frühjahrsmüdigkeit ist nicht nur lästig, sondern bildet einen perfekten Nährboden für grippale Infekte, Allergien wie Heuschnupfen, allergisches Asthma, rheumatische Beschwerden, Migräne und weitere  Beschwerden.

 

Ayurvedische Ernährung im Frühling

Im Ayurveda wird eine der Jahreszeit angepasste Ernährung und Lebensweise empfohlen.
Die variablen Verläufe des Frühlings erfordern eine speziell abgestimmte Ernährung. Die proportionalen Anteile der Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb sind anzupassen. Im Folgenden finden Sie Ernährungsempfehlungen für den Frühling hinsichtlich der Geschmacksrichtungen und Eigenschaften, bezogen auf die jeweiligen Dosha-Konstitutionen.

Vata – süß, scharf, warm, etwas fettig und etwas sauer

Rezeptideen für den Vata-Typen können Sie unter diesem Link finden.

Pitta – süß, bitter, mäßig scharf und mäßig warm, zusammenziehend

Endecken Sie schmackhafte Pitta-Rezepte unter diesem Link.

Kapha – scharf, warm, trocken, etwas zusammenziehend

Dieser Link führt Sie zu ayurvedischen Köstlichkeiten für den Kapha-Typen.

Unterstützend können Kräuterpulver oder -presslinge eingenommen werden, z. B:

Triphala – gleicht alle drei Doshas aus
Trikatu – Kapha reduzierend, nicht bei übermäßigem Pitta verwenden
Hingvashtaka – reduziert Kapha und Vata, stärkt Agni (Verdauungsfeuer)

Neben dem typgerechten Fasten sind im Frühling Bewegung in freier Natur, Verwendung von verdauungsanregenden Gewürzen, gutes Kauen und die Aufnahme von heißem Wasser sowie eine Reduktion der Nahrungsmenge wahre Agni-Booster. Essen und Leben im Einklang mit den natürlichen jahreszeitlichen Veränderungen garantieren eine optimale Immunität und ein sinnliches Leben.
Das Frühjahr ist die ideale Jahreszeit, um vermehrtes Kapha abzubauen. Optimal ist es, mit einer Panchakarma-Kur den Gewebestoffwechsel anzuregen und die Gewichtsreduktion einzuleiten.

 

In diesem Sinne: Wünschen wir Ihnen einen schönen und kraftvollen Frühling!

 

 

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